Verlauf
Unter Anleitung der Unteren Naturschutzbehörde
und lokaler Verbände wurde ein zuwucherndes Niedermoor
6 km östlich von Mindelheim von Weidenbüschen
befreit. Die theoretischen Zusammenhänge wurden
in jedem Fach hergestellt: Konkret bedeutet dies z.B.,
dass in Deutsch nicht irgendein Bericht, sondern einer
über den eigenen Mooreinsatz geschrieben wurde.
In EDV wurde eine CD mit eigenen Bildern zu den Texten
erstellt.
Anhand des Lernfeldes Holzverkauf wurden weitere berufsrelevante
Fertigkeiten geübt: Annoncen schreiben, Konto eröffnen,
diskutieren, wofür das Geld verwendet wird. Aus
den Ästen entstanden zwei Benjeshecken oder gehäckseltes
Brennmaterial für den städt. Bauhof.
Die Projektbetreuer: "Wir arbeiten wie die Natur
- ohne Abfälle! Kurzum, wir wollten für die
Jugendlichen Sinn stiften, indem die Grundsätze
und Zusammenhänge der Agenda 21 durch den Blickwinkel
verschiedenster Fächer verdeutlicht werden sowie
brauchbares berufliches Wissen erworben und betriebliches
Arbeiten erlebbar wird. Gleichzeitig sollte ihnen soweit
als möglich Verantwortung und Entscheidungen überlassen,
Vertrauen entgegengebracht, aber auch Leistung in körperlicher
und geistiger Hinsicht sowie detaillierte Eigen- und
Fremdbeurteilung abverlangt werden, um dem oft gehörten
Satz "Die wollen doch gar nicht arbeiten!"
etwas entgegen setzen zu können. Auch aus diesem
Grund wollten wir von Anfang an Kontakt zu Medien halten."
Fazit
Das Projekt „Entbuschungs- und Abholzaktionen
im Hillental“ durch Schüler der Berufsschule
Mindelheim wurde sehr erfolgreich geführt.
188 Schüler der Jungarbeiterklassen, die teilweise
Lernschwächen aufweisen, haben teilgenommen. 88
Zertifikate konnten ausgestellt werden.
Die positiven Effekte, Steigerung der Motivation für
die Schüler der Jungarbeiterklassen, Erwerb von
Zusatzqualifikationen, Verbesserung des gesamten Lernumfeldes
bis hin, dass die Schule leicht Personal für die
Jungarbeiterklassen findet und Firmen mit Stellenangeboten
direkt an die Schule herantreten sind enorm und werden
in der Öffentlichkeit und Fachöffentlichkeit
dementsprechend gewürdigt. Über den Verkauf
des Schnittholzes konnten die SchülerInnen praktisch
Verkauf, Kalkulation, Kassenführung erlernen und
die Mehrkosten für die Entwurzelung im Biotop wurden
gedeckt. Ehrenamtliche Helfer wurden in das Projekt
miteingebunden.
Weitere Berufsschulen in Bayern sind an dem Projekt
interessiert. Das Projekt wurde von der UNESCO (Projekt
der Dekade Bildung für nachhaltige Entwicklung)
ausgezeichnet und wird als Best Practise Beispiel vom
Institut für Schulpädagogik geführt.
Das regionale und nationale Medieninteresse ist enorm
(ZDF Heute Journal, ZDF Umwelt, Augsburger Allgemeine
Zeitung)
Das Projekt hat modellhaft Unterricht an Berufsschulen
für die Klassen der JungarbeiterInnen weiterentwickelt.
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